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Wortschöpfung, Marketing und Kundennutzen

Wortschöpfung, Marketing und Kundennutzen

Ich bin in einem Social-Media-Kanal, der zum Thema Neurosensitivität ausschließlich Studien oder Beiträge verlinkt. So erreichte mich ein Artikel über “Echoismus”. Spannenderweise von einer Frau, deren letzter Beitrag, der zu mir fand, betitelt war mit “Ich bin sapiosexuell”.

Ja, der Trigger saß. Was soll das denn wieder sein?! Muss es immer neue, marketingträchtige Wörter geben für immer das Gleiche? Vor allem beim Lesen stellte ich für mich fest, dass es das Eine ist, Worte für ein beobachtetes Phänomen zu finden. Das Andere ist es, wenn genügend Hintergrund bekannt ist, um es einer übergeordneten geistigen Schublade zuzuweisen. So erinnerte mich die Schilderung von “Echoismus” stark an jene Verunsicherung, die auf ein ziemlich unterdrücktes Selbst hinweist. Das ist für mich z.B. eine Folge von Entwicklungstrauma. Es ist auch vergleichbar mit dem Unterwürfigkeitsverhalten in der Polyvagal-Theorie – ich könnte auch sagen: ein aktivierter ventraler Vagus-Pfad, der sich verselbständigt hat. Ein erlerntes Kompensationsverhalten, das dem Selbstschutz dient(e). In jedem Fall hat es sehr individuelle Gründe, die zu betrachten sind. Dem Beitrag zufolge scheint Echoismus behandelbar zu sein – im Gegensatz zu Hochsensibilität, die “nur” handhabbar ist. Bezüge werden hergestellt, Parallelen aufgezeigt…

Was soll ich sagen? Ich mag es gerne einheitlich, wiedererkennbar. Ich brauche nicht für jedes Detail ein eigenes vermarktbares Etikett. Noch dazu, wenn es bereits Etiketten gibt, die gut funktionieren. Manchmal glaube ich, dass einfach verschiedene Dinge in einen Topf geworfen werden, um ein neues Wort konstruieren zu können. Klingt schön, macht einen wichtig und sei es nur für den Algorithmus, der den produzierten Content misst. Aber hilft es der Klarheit der Betroffenen? Hilft es dem Therapeuten? Der Reichweite hilft es allemal. 😉

Um es noch plakativer zu machen: Wenn ich mich beschreibe – hochsensibel, hochbegabt, spirituell interessiert und angebunden, kriegstraumatisierte Ahnen mit allen ungünstig vererbten Prägungen , die sich äußern als xyz – dann habe ich ein buntes Potpourri aus Symptomen, Eigenheiten und Schrulligkeiten, die schon auch belastend sein können. Ich nenne das dann insgesamt Yvonne-Zschornack-imus und alle, die sich darin wiederfinden, denen kann ich perfekt weiterhelfen, denn ich bin spezialisiert auf Yvonne-Zschornack-ismus. Genau genommen bin ich die einzig existierende Spezialistin für Yvonne-Zschornack-ismus! Ganz klar! Dann eröffne ich übrigens meine eigene Akademie und bilde Coaches aus, speziell für Yvonne-Zschornack-ismus. Top!

Je mehr ich schreibe, umso mehr komme ich in einen Prozess, ausgelöst durch diesen Trigger. Und die nächsttiefere Ebene ist dann die Betrachtung der Frage: Was stört mich eigentlich so daran, dass Menschen sich (in dieser Art und Weise) bemühen, ihr Leben zu finanzieren? Es ist, was es ist: Marketing. Das muss doch legitim sein… Die Antwort ist: Dieses Marketing-Zeug behindert mich dabei, für mich Klarheit zu bekommen. Ich suche nach der Essenz und werde von Marketing-Schlingpflanzen zurückgehalten. Deshalb liebe ich es EINFACH!

Wenn Du mit dem Text was anfangen kannst, bist Du höchstwahrscheinlich Betroffene/r von Yvonne-Zschornack-ismus und ich empfehle Dir dringend ein Coaching bei mir zu buchen. 🙂 Aber auch wenn nicht, wenn Du einfach nur Klarheit suchst, dann bin ich bestens geeignet, Dir durch die Schlingpflanzen zu helfen. 😉 Melde Dich gerne.