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Cortisol – Kein Nachteil ohne Vorteil

Cortisol, das Hormon im Körper, das ausgeschüttet wird, wenn der Mensch dauerhaft Stresssituationen ausgesetzt ist, führt zu verstärkter Achtsamkeit, Ängsten und damit unter Umständen in den Teufelskreis – Cortisol bedingt Angstgefühle, Angstgefühle verstärken die Cortisolausschüttung…
Das Dauerstresshormon braucht verhältnismäßig lange, um vom Organismus abgebaut zu werden. Schlaf und ganz bewusste „Reizdiät“ helfen dabei. Menschen, die regelmäßig meditieren, haben zudem nachgewiesenermaßen weniger Dauerstresserscheinungen und damit eine geringere Cortisolausschüttung.

Aber – wie immer im Leben – kein Nachteil ohne Vorteil! Die gleiche Prädisposition, die bei HSP zu schnellerer Überreizung und damit zu erhöhten Dauerstresserscheinungen führt, begünstigt auch die Kreativität und Anpassungsfähigkeit. Grund dafür ist ebenfalls das Cortisol.

Vorweg einpaar Erläuterungen. Nach Hirnforschungserkenntnissen ist unser Gehirn kein Muskel, den es zu trainieren gilt (diese Anschauung hat unseren Schulalltag ja noch weitgehend geprägt), sondern eine Art Dauerbaustelle. Das Gehirn wird so, wie wir es benutzen. Als Energiesparfunktion nutzt es die Möglichkeit, Routinen auszuführen, also alltägliche Abläufe zu automatisieren. Kleine Trampelpfade im Gehirn werden mittels regelmäßiger Nutzung zu breiten Autobahnen. Möchte ich mein Verhalten ändern und neue Wege gehen, fällt mir dies umso schwerer, je breiter die Straße bereits angelegt ist. Hier kommt allerdings das Cortisol ins Spiel.

Kommt der Mensch in eine Dauerstresssituation, so „bemerkt“ das Gehirn, dass die eingefahrenen Wege nicht mehr zu dem nützen, wozu sie angelegt wurden. Mit den herkömmlichen Strategien ist dem Stress nicht mehr beizukommen. Es braucht also grundlegende Verhaltensänderungen. Cortisol ist nun der Stoff, der dazu beiträgt, eingefahrene Autobahnen aufzuweichen und so Platz für neue Sichtweisen, neue Handlungsalternativen, neue Lösungsansätze zu schaffen.

Großartig, oder? Denn das heißt, dass HSP nicht nur „dauernd ängstlich“ sind, wie uns oft nachgesagt wird. Sondern das heißt auch, dass HSP in Krisensituationen, die in unserer heutigen Zeit immer häufiger zu werden scheinen, viel besser gerüstet sind, sich auf die veränderten Verhältnisse einzustellen. Wir passen uns gekonnter an und haben damit einen entscheidenden Überlebensvorteil. So hat die Evolution das gewollt! Das Überleben muss durch die einen (HSP) oder durch die anderen (Nicht-HSP) und um Optimalfall durch das Zusammenspiel beider Ausprägungen gesichert werden.

In diesem Sinne
viele Grüße
Yvonne