Materialisierung
Materialisierung
Alles, was ich um mich herum sehe/wahrnehme, habe ICH MIR materialisiert. Aus dem Alles-was-ist, habe ich mir diese Bauteile zusammengesetzt für eben dieses „Bühnenbild“, das sich zeigt, wenn ich mich 360° um die eigene Achse drehe.
Ramtha beschreibt, dass das, was ich nicht im Fokus habe, was aber quasi den Hintergrund meines Bildes vervollständigt, nicht nur aus optischen Gründen verschwommen ist, sondern tatsächlich energetisch „nur“ flüssig vorhanden ist. Stichwort Doppelspalt-Experiment – der Beobachter bestimmt mit seiner Intention/Erwartung, was sich materialisiert, also wann die Welle zum Teilchen gerinnt, also wann aus Licht Materie wird. (Ich hab übrigens rausgefunden, dass der Versuchsaufbau über 200 !!!! Jahre alt ist! Das hat mich total von den Socken gehau´n.)
Zurück zu Ramtha und dem flüssigen Hintergrund: Das erinnert mich an das Kind, das sich die Augen zuhält und meint, es sei unsichtbar… Ich als Beobachterin meinte immer, dass das Kind witzig ist und doch erkennen müsse, dass es einer Illusion erliegt. Ich sehe es schließlich noch und deshalb ist es auch nicht fort, egal ob es sich die Augen zuhält oder nicht. Für dieses Kind allerdings ist die Welt in dem Moment nicht materiell. Es ist eine aktive Entscheidung, ins Feinstoffliche zu wechseln. Mein Denkfehler dabei war bisher (man könnte es auch andere Betrachtungsebene nennen), dass ich das Kind als eigenständiges Wesen wahrgenommen habe und nicht als Bestandteil meiner Kulisse. „Ich sehe Dich, also gibt es Dich.“ ist nur solange gültig, wie ICH SELBST die Augen nicht schließe. Dann sind wir bei Schödingers Katze. Das Kind spiegelt mir meine eigene Möglichkeit meine Kulisse zu beeinflussen. Schließe ICH MEINE Augen, ist nichts mehr da, was vorher als Materie zu existieren schien.
[Und ja, an dieser Stelle sei ausdrücklich gesagt: Es geht um alle Wahrnehmungskanäle, nicht nur um´s Sehen. Wenn ich einen Wald sehe, ist er nicht plötzlich weg, wenn ich die Augen schließe, weil die Parallelreize (Frischeduft, Vogelgezwitscher, Windrauschen etc.) weiterhin auf mich einströmen bzw. in meinem Hirn registriert werden. Dadurch erhält meine Kulisse eine gewisse Konsistenz, die mir den Anschein von Realität bzw. Dauerhaftigkeit vorgaukelt.]
Anouk sagt (im Übrigen genau wie viele andere spirituelle Überlieferungen oder zeitgenössische Weisheitslehrer), dass alles bereits immer vorhanden ist, da Zeit ein Konstrukt dieser Ebene ist. Nichts wird erst in Zukunft entstehen, es wird erst „in Zukunft“ materialisiert. Bis dahin (und danach wieder) existiert es feinstofflich. Ich stelle mir das vielzitierte Meer der Möglichkeiten gerne als eine Art Lego-Land vor (wo ich – by the way – noch nie war). Ein riesiger Haufen Einzelteile, die zur Verfügung stehen, um alles zu erschaffen, was ich nur will. Was ich MIR VORSTELLEN kann. (Stichwort: „Wenn Du es denken kannst, kannst Du es auch erschaffen.“) Ob ich sie nutze/verbaue oder nicht, sie stehen zur Verfügung. Sie stehen selbst dann zur Verfügung, wenn ich sie grade nicht sehe, weil sie vielleicht in der Nachbarhalle liegen.
Aber genauso liegt mein Badezimmer grade „in der Nachbarhalle“. Die Kinder, von denen ich meine, dass sie in der Schule sind, existieren grade IN MEINER REALTITÄT nur feinstofflich, weil ich sie nicht sehe, genauso mein Mann, der vermutlich auf Arbeit ist. Alles nur Fantasie. Ich könnte meinen Mann anrufen und mir bestätigen lassen, dass er auf Arbeit ist. Dann wäre das allerdings wieder eine aus Lego neu zusammengesetzte „Realität“, in der er zumindest akustisch vorkommt. Mit anderen Worten: Es gibt materiell nur das Jetzt. (Erinnert das wen an Eckhart Tolle? 😉 ) Es gibt nur das, was ich 360° um mich herum wahrnehmen kann. Selbst die Existenz der vorderen Hälfte meines Autos, das hier vorm Fenster parkt, ist nur feinstofflich sicher.
Irgendwie liest es sich grade, als hätte ich ne Binsenweisheit entdeckt (oder zu viel getrunken…). Aber so ist es nicht (wirklich!). Es ist meine persönliche, tiefe Erfahrung, dass nur der Raum existiert und ich ihn in jedem JETZT neu forme. Im wahrsten Sinne in jedem Augen-Blick (= wenn die Augen offen sind) nehme ich wahr, was ich mir feinstofflich zurechtge-lego-t habe. Und wenn ich blinzel und die Augen sind kurz zu, dann ist meine Illusion wieder futsch. Der Auftrag: Schöpfe neu in jedem Augenblick!
Schöpfe neu mit jedem Atemzug! – Ausatmen – mein Inneres nach außen geben, Frühling, nach außen gehen, Yang, erschaffen, Wachstum… – einatmen – wahrnehmen, was ich „von mir gegeben“ habe, Herbst, Rückzug, Rückschau, Yin, Ernte… Hier erfährt die Quelle sich durch mich. Ich atme ein. Ich nehme bewusst wahr, was im Meer der Möglichkeiten existiert. Das Bewusstsein erfährt sich durch meinen Körper! Wahnsinn!!!
Ich sage Dir: Theorie lesen und das tiefe Verständnis dessen sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe! 🙂
In diesem Sinne verabschiede ich mich aus Deiner Realität
Alles Liebe
P.S. Ich glaube, dazu muss ich mal einen Teil 2 verfassen, denn alleine vom oben Beschriebenen erschaffe ich ja bewusst und aktiv noch gar nichts. Es geht lediglich um die Erkenntnis dessen, was hier abläuft. 🙂
Posted: März 5th, 2025 under Gedankenfluss, Geist.